Instrumente - Virginal

Gesamtansicht
Maße: 170 cm x 54 cm x 20 cm, Gewicht: etwa 35 kg,
Tonumfang: C bis d3,
Transponiervorrichtung: 390 Hz, 415 Hz, 440 Hz

Front

Saiten
Material: Zypressenholz, Buchenholz

Rosette

Funktionsprinzip:

Drückt man bei einem Cembalo eine Taste auf dem Manual, wird über einen Hebel der entsprechende Springer (die Docke) hochgedrückt. Daran ist eine gefederte Zunge (ein Schiffchen) befestigt, an dem wiederum ein Kiel angebracht ist. Der Kiel reißt die Saite an und bringt sie dadurch zum Schwingen. Der Springer trifft in seiner Aufwärtsbewegung auf die Prallleiste, fällt durch die Schwerkraft wieder herunter, wobei die Zunge zurückfedert, so dass die Saite nicht erneut angerissen wird. Schließlich gelangt der Dämpfer auf die Saite und der Ton verklingt.

Im Italien des Frühbarock wurden drei Kategorien von Cembali gebaut: Cembali da chiesa, Cembali da theatro und Cembali da camera. Die Virginale und Polygonale gehörten zu den Cembali da chiesa, weil sie sich mit ihrem kräftigem und warmem Klang ideal den akustischen Gegebenheiten der großen Kirchenräume anpassten.

Das oben gezeigte Virginal basiert auf dem Nachbau eines Polygonals von Giovanni da Pertici, Firenze 1672. Das Original steht in der Smithsonian Collection in den USA. Giovanni da Pertici wird in der Zeit zwischen 1665 und 1690 erwähnt. Er war Bürger von Florenz und hatte das Handwerk des Virginal- und Cembalobauers von seinem Vater Piero da Pertici erlernt. Obwohl wenig Beurkundetes über die Werkstatt der Pertici vorliegt, muss es sich doch um eine traditionsreiche Instrumentenbauerfamilie gehandelt haben. Denn auch schon der Großvater Bartolomeo wird 1665 als "Buonaccordaio" erwähnt und es sind erstaunlich viele Instrumente dieser Familie erhalten.

Weitere Informationen siehe Fa. Kielflügelkunst, Jestetten.


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